Konzentrative Entspannungstherapie
Vor allem bei Stress und körperlicher Anspannung ist es wichtig, für einen Ausgleich zu sorgen. Wer im Beruf oder auch privat häufig unter Stress leidet, schadet damit seiner Gesundheit. Die Muskeln geraten dabei in einen dauerhaften schmerzhaften Spannungszustand und die heutige Arbeitsweise, nämlich das Abreiten im Sitzen am Büroschreibtisch, tut ihr Übriges dazu.
Ohnehin ist das Berufsleben für viele Menschen von Stress geprägt und darunter leider nicht nur der Körper, sondern auch die Seele. Umso wichtiger ist es also, rechtzeitig für eine bestmögliche Entspannung zu sorgen. Konzentrative Entspannungstherapien können tatsächlich dabei helfen, Körper und Seele wieder ins Lot zu bringen und besonders stressige Phasen besser zu bewerkstelligen. Eine bewusste Atemtherapie z.B. kann helfen dabei, die Körperwahrnehmung und das Wohlbefinden zu verbessern. Besteht viel Stress, ist es wichtig, für eine Relaxation der Muskeln zu sorgen.
Wohl jeder hat schon mal etwas von Autogenem Training, Progressiver Muskelentspannung oder Atemtherapie gehört.
Welche Methode zur Entspannungstherapie wie funktioniert und was diese genau bewirken, das stellen wir nachfolgend vor.
Meditation
Die wohl geläufigste und bekannteste Form der konzentrativen Entspannungstherapie dürfte die Meditation sein. Es geht dabei vorrangig darum, die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Der Zustand der Meditation ähnelt dem Tiefschlaf mit dem Unterschied, dass der Geist dabei hellwach ist. Meditation wird schon seit Jahrtausenden in den unterschiedlichsten Kulturkreisen angewendet und dient vor allem dazu, Stress und Hektik abzubauen und wieder zur inneren Ruhe und Harmonie zu finden.
Wer regelmäßig meditiert, kann dabei wieder neu Lebensfreude und Kraft schöpfen, die inneren Energie-Quellen aktivieren und den Geist schärfen.
Wichtig dabei ist, dass man möglichst immer zur gleichen Zeit meditiert und jegliche Reize, die von außen kommen und stören könnten, abschaltet. Man setzt sich bequem in einer aufrechten, aber nicht angespannten Stellung hin und beginnt mit fünfminütiger, bewusster Bauchatmung. Anfänglich werden die Gedanken noch umherspringen, irgendwann jedoch ist der Meditierende in der Lage, sich davon zu lösen und die Gedanken von außen zu betrachten. Alles wird langsamer, ruhiger und die Konzentration wird tiefer.
Anfänger beginnen am besten mit einer fünfminütigen Meditationsphase, die später bis auf eine Stunde ausgedehnt werden kann.
Autogenes Training
In der heutigen Zeit leiden sehr viele Menschen unter Stress, Zeitdruck und permanenter Hektik. Das führt leider nicht selten zu psychischen und physischen Erkrankungen. Autogenes Training ist eine bekannte und sinnvolle Methode, um besser zur Ruhe zu kommen und für einen Ausgleich zu sorgen. Die Relaxation der Muskeln wird begünstigt, die entsprechende Atemtechnik sorgt zusätzlich für Entspannung.
Es basiert auf Autosuggestion – derjenige, der das Autogene Training durchführt, legt sich ruhig und entspannt hin und muss vorgegebene Übungen im Geist durchführen – so muss man beispielsweise in einem bestimmten Körperteil ein Schweregefühl oder ein Wärmegefühl auslösen. Dabei gibt es sieben verschiedene Übungen, angefangen von der Ruhe- über die Schwere- und Wärme-Übung bis hin zur Kopf-Übung, bei der die Gedanken zentriert und das Konzentrationsvermögen verbessert werden sollen.
Anfangs ist das etwas gewöhnungsbedürftig, wer sich jedoch darauf einlässt, wird schnell merken, dass diese Art von Selbstsuggestion gerade in stressigen Situationen sehr entspannend sein kann. Außerdem hilft Autogenes Training mitunter gegen Kopfschmerzen, Bluthochdruck, Schlafstörungen und Nervosität.
Progressive Muskelentspannung
Befinden wir uns unter Stress, spannen wir dabei oftmals unsere Muskeln ganz unwillkürlich an. Das wiederum führt zu Verspannungen und Scherzen. Sind die Muskeln zu sehr angespannt, bezeichnet man dies auch als Kontraktion. Das Gegensteil davon ist das Entspannen der Muskeln, auch Relaxation genannt. Genau das ist das Ziel der Progressiven Muskelentspannung: Diverse bestehende Verspannungen sollen dabei gelöst werden. Diese Methode der Konzentrativen Entspannungstechnik ist einfach und effektiv. Erfunden wurde sie von Jacobsen, weswegen sie auch Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen heißt.
Der Übende setzt sich dafür an einem ruhigen Ort aufrecht und bequem hin. Dann werden gezielt die verschiedensten Muskeln des Körpers ganz bewusst angespannt und danach wieder entspannt – eine bewusst herbeigeführte Relaxation der Muskeln also ist das Ziel. Dabei wird genau nachgespürt, wie sich der jeweilige Muskel im angespannten und im entspannten Zustand anfühlt. Das Anspannen führt zu einer Durchblutung der Muskeln, was beim Entspannen als prickelnd und angenehm empfunden wird.
Wer das eine Zeit lang regelmäßig geübt hat, ist im Alltag besser in der Lage, zu erkennen, wann genau er welchen Muskel völlig unnötig angespannt hat. Somit kann man sich immer wieder in Erinnerung rufen, wie sich ein entspannter Muskel anfühlt und diese Entspannung selber aktiv bewirken.
Progressive Muskelentspannung kann man unter Anleitung erlernen und dann regelmäßig allein durchführen. Wer eine Weile geübt hat, ist in der Lage, den gesamten Körper in 10 Minuten komplett zu entspannen – ein wunderbares und erholsames Gefühl.
Atemtherapie
Dass man mit bewusstem Atmen viel erreichen kann, ist längst bekannt. Wer falsch atmet, versorgt sich nicht ausreichend mit Sauerstoff. Gestresste Menschen atmen häufig flach und nutzen daher nur einen Bruchteil ihres möglichen Atemvolumens aus. Das wiederum führt zu vorschnellem Erschöpfen und Lustlosigkeit. Während der Geburt wird bewusstes Atmen dazu eingesetzt, um den Schmerz zu minimieren – die Kraft des Atmens ist also enorm, man muss nur wissen, wie man die richtige Atemtechnik anwendet. Dafür ist eine Atemtherapie ideal: Sie beinhaltet eine spezielle Schulung über die richtige Technik des Ein- und Ausatmens.
Bewusstes Atmen kann daher auch therapeutisch eingesetzt werden. Vor allem bei bestehenden Lungenerkrankungen oder Mukoviszidose kann eine Atemtherapie gute Erfolge erzielen. Aber auch bei bestehendem Bluthochdruck, Konzentrationsstörungen, Kraftlosigkeit oder Atemnot kann eine Atemtherpaie angeraten sein. Es handelt sich dabei um ein Psychotherapeutisches und physiotherapeutisches Verfahren, welches oftmals vom Arzt verschrieben wird.
Im Grunde genommen kann also jeder eine für sich geeignete Konzentrative Entspannungstherapie erlernen und ganz einfach zuhause anwenden. Ob nun Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Atemtherapie das Beste ist, muss jeder ganz individuell für sich herausfinden.